Dienstag, 12. November 2013

Justin Halpern: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - Rezension

Das Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Inhalt (Klappentext):
Wenn ich als Teenager ein Männermagazin sah mit den üblichen 73 Tipps, wie Sie ihre Partnerin zur Ekstase treiben, dachte ich nur: Vielen Dank, aber einer würde mir schon reichen. Abgesehen davon habe ich gar keine Partnerin. Kann darüber vielleicht mal jemand was schreiben?
Missglückte Flirtversuche in der Grundschule, die Peinlichkeiten der Pubertät, das ominöse "erste Mal" und das sinnlose Bemühen, die Frauen zu verstehen - Justin Halpern lässt auf seinem steinigen Weg zum Liebesglück kein Fettnäpfchen aus.


Cover:
Das deutsche Cover gefällt mir besser als das Original. Es sieht einfach witziger und ansprechender aus.

Autor:
Justin Halpern ist Gründer der Comedy-Website HolyTaco.com und war leitendes Redaktionsmitglied bei Maxim.com. Zum Star wurde er dank seiner Twitter-Seite "Shi*t My Dad Says", auf der nahezu 2 Millionen Fans gespannt die neuesten Sprüche seines Vaters Sam verfolgen. Sh*t: Ansichten meines Dads, Justin Halperns Buch über das Zusammenleben mit seinem Vater - als Taschenbuch unter dem Titel Kein Scheiß veröffentlicht -, war wochenlang auf Platz 1 der amerikanischen Bestsellerliste und wurde zur Vorlage für eine TV-Serie mit William Shatner als "Dad". Justin Halpern lebt heute mit seiner Frau in Los Angeles.

Meine Meinung:
Der Autor fasst in Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär seine Erfahrungen mit Frauen auf eine durchaus humoristische Weise zusammen, allerdings hatte ich mir ein wenig mehr von dem Buch erwartet.
Halpern beschreibt sich und sein Umfeld sehr realistisch, was einen in vielerlei Hinsicht glauben lässt, dass die Ereignisse wirklich genau so geschehen sind. Gut war aber, dass er wirklich keine Peinlichkeit ausgelassen hat. Am witzigsten war allerdings eher sein Vater, als die "Witze", denn dieser haut ihm immer wieder verbal eine runter. 

Das Ende der Geschichte, hat mir auch gut gefallen, denn schlussendlich möchte Justin seiner großen Liebe einen Heiratsantrag machen.
Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär bekommt von mir 8/10 Punkten!

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar!

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär
Justin Halpern
217 Seiten
Manhattan
ISBN: 978-3-442-54712-8
Kaufen?
12,99€

Freitag, 8. November 2013

Hans Koppel: Entführt - Rezension

Inhalt (Klappentext):
Bis sie verstummt
Als Ylva ihr Büro verlässt, ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben in Kürze für immer verändern wird. Sie verabschiedet sich von ihren Kollegen, wünscht allen einen schönen Abend und macht sich auf den Heimweg. Nach wenigen Minuten hält ein Auto neben ihr. Alte Bekannte, wie es scheint. Sie bieten Ylva an, sie ein Stück mitzunehmen. Ylva fühlt sich unbehaglich, doch sie will nicht unhöflich sein, nimmt das Angebot an und steigt ein. Eine Entscheidung, die sie für immer bereuen wird.
Cover:
Mir gefallen beide Cover nicht so gut. Das deutsche Cover ist mir zu langweilig, das Originalcover finde etwas übertrieben.


Autor:
Hans Koppel wurde 1964 in Helsingborg geboren. Er hat lange als Journalist gearbeitet bevor er sich gänzlich dem Schreiben zuwandte. Hans Koppel lebt heute mit seiner Frau und seiner Tochter in Stockholm.


Meine Meinung:
Die Idee hinter dem Buch gefällt mir gut, allerdings hakt die Umsetzung an einigen Stellen. Die Entführung Ylvas und ihr Verbleib danach, wenige Meter von ihrem Zuhause entfernt, schildert Koppel konsequent und ohne große Zurückhaltung in der Sprache. Ylva wird in einen Keller gesperrt und von ihren Entführern zur Haus- und Sexsklavin gemacht, während sie ihre Familie per Kamera beobachten kann. Das langsame Zerbrechen der Frau hat der Autor überzeugend und offen geschildert, ebenso die Hilflosigkeit des Ehemann, auch wenn die Darstellung als Weichei etwas zu weit geht. 
Die Schilderung der Polizeiarbeit (teilweise völlige Untätigkeit und Desinteresse) ist viel zu übertrieben und nervt somit mehr, als dass sie die Geschichte vorantreibt. Die Nebengeschichte, die zur Aufklärung der Ereignisse, die durchaus weitreichender sind, führen wird konnte mich auch nicht so ganz überzeugen: viele Verbindungen, die im Verlauf entstehen, wirken allzu zufällig und konstruiert.
Entführt bekommt von mir 6/10 Punkten.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Entführt
Hans Koppel
350 Seiten
Heyne
ISBN: 978-3-453-43718-0
Kaufen?
8,99€

Wulf Dorn: Phobia - Rezension

Inhalt (Klappentext):
Der Wagen ihre Mannes in der Auffahrt. Sein Schlüssel in der Haustür. Seine Schritte auf dem Flur. Für Sarah Bridgewater sind es vertraute Geräusche. Doch es ist mitten in der Nacht, und der Mann auf dem Flur ist nicht Stephen. Trotzdem behauptet der Fremde, ihr Mann zu sein, und er scheint alles über sie zu wissen. Sarah bleibt zunächst keine Wahl, als sich darauf einzulassen. Denn nebenan schläft ihr sechsjähriger Sohn...

Ein perfides Psychospiel mit menschlichen Urängsten - und ein Wiedersehen mit Mark Behrendt aus Trigger

Cover:
Das Cover gefällt mir gut. Es ist schlicht gehalten und passt zur Geschichte. Zudem steht es für einen wichtigen Teil im Leben des Fremden.


Autor:
Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Sein 2009 erschienener Debütroman Trigger wurde ein internationaler Bestseller. Auch seine weiteren Romane sind inzwischen in zahlreiche Sprachen übersetzt. Nach zwanzigjähriger Psychatrietätigkeit lebt er heute als freier Schriftsteller mit seiner Frau und einer Glückskatze in der Nähe von Ulm.


Meine Meinung:
An sich ist Phobia kein schlechtes Buch, allerdings auch kein sehr gutes. Zu Beginn hat mich die Geschichte wirklich gefesselt und war durchaus spannend, aber zur Mitte hin flacht diese Spannung ab. Um ehrlich zu sein, ich hatte von dem Buch sehr viel mehr erwartet und wurde dementsprechend enttäuscht. Die Begegnung Sarahs mit dem Fremden, der sich als ihr Mann ausgibt wurde durch kein weiteres Ereignis getoppt. So wurde das Buch eigentlich immer langweiliger und ich muss zugeben, dass ich es nur weitergelesen habe, weil ich wissen wollte, wo Sarahs Mann steckt, ob er lebt und welche Hintergründe der Fremde hat. Dass man eben diese Hintergründe am Ende erfährt hat mir gut gefallen und waren zumindest teilweise nachzuvollziehen. Dennoch hätte ich mir mehr "perfides Psychospiel" gewünscht, so wie es versprochen wurde.
Phobia bekommt von mir 6,5/10 Punkten!

Vielen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Phobia
Wulf Dorn
391 Seiten
Heyne
ISBN: 978-3-453-26733-6
Kaufen?
19,99€