Donnerstag, 25. Juli 2013

Jürgen Seidel: Das Paradies der Täter - Rezension

Inhalt (Klappentext):
März 1952. Der 17-jährige Tom Blume ist der Sohn eines untergetauchten Nazis. Zusammen mit seinen Eltern ist er aus Deutschland geflohen - zuerst nach Montevideo, jetzt nach La Plata in Argentinien. Und schon der erste Tag an seiner neuen Schule, dem Colegio Friedrich, der deutschen Schule in La Plata, bringt für Tom eine dramatische Wendung: Hier lernen aus Platzgründen Kinder von jüdischen Emigranten zusammen mit Kindern geflohener Nazis, aber Tom ist die strenge Spaltung der Schüler in zwei verfeindete Gruppen zunächst gar nicht bewusst. In einer Prügelei ergreift er aus purem Gerechtigkeitssinn Partei für die Juden der Klasse - und dann verliebt er sich auf den ersten Blick in die jüdische Mitschülerin Walli. Aus Liebe - und Scham - und auch aus Rebellion gegen seinen Vater verschweigt Tom Walli und den anderen seinen wahren Familienhintergrund und tut so, als sei auch er Jude. Eine unvorstellbare Lüge - die schnell zu fatalen Konflikten eskaliert. 


Cover:
Ich finde das Cover passt sehr gut zur Geschichte, da es lernende Schüler zeigt. Meiner Meinung nach wäre es aber besser gewesen, die Kleidung des Jungen im Vordergrund nicht orange zu färben und somit in den Mittelpunkt zu stellen.





Autor/in:
Jürgen Seidel wurde 1948 in Berlin geboren. Nach einer handwerklichen Ausbildung lebte er drei Jahre lang in Australien und Südostasien, bevor er nach Deutschland zurrückkehrte, das Abitur nachmachte und ein Studium der Germanistik und Anglistik mit der Promotion abschloss. Jürgen Seidel veröffentlichte Erzählungen, Hörspiele, Rundfunkbeiträge, literaturwissenschaftliche Publikationen - und zahlreiche Jugendromane. Er zählt zu den vielschichtigsten, interessantesten und literarischsten deutschen Jugendbuchautoren. Jürgen Seidel lebt mit seiner Familie in Neuss.


Meine Meinung:
Mir hat das Buch recht gut gefallen. Man kann sich gut in Tom hineinversetzten und auch die anderen Figuren erscheinen vielschichtig und glaubhaft. Der Schreibstil des Autors hat mir eigentlich ganz gut gefallen, das Buch lässt sich schnell lesen, auch wenn der Schreibstil der Zielgruppe sowie der Thematik angepasst und teilweise vielleicht etwas anspruchsvoller ist. Für mich war die Spannung leider nicht so vorhanden wie sie vermutlich sollte. Wenn man sich für das Thema etwas interessiert, ist der Roman dennoch gut gelungen, denn er beschreibt durch Schicksale die gesellschaftliche und politische Situation treffend und regt dadurch auch zum Nachdenken an.
Ich gebe Das Paradies der Täter 7/10 Punkten.

Vielen Dank an den Berliner Büchertisch und den Verlag zur Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Das Pradies der Täter
Jürgen Seidel
398 Seiten
cbj
ISBN: 978-3-570-15577-6
Kaufen? 
16,99€

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