Donnerstag, 18. Juli 2013

John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter - Rezension

Inhalt (Klappentext):

"Krebsbücher sind doof", sagt Hazel zu Beginn der Geschichte. Doch genau das ist dieser Roman nicht. Vielmehr ist er eine intensive Reflexion über die großen Fragen des Lebens und Sterbens, ein verführerrischer Liebesroman und eine zu Herzen gehende Komödie. Die 16-jährige spielt darin die Hauptrolle. Sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, weil sie Krebs hat. Aber sie will deshalb nicht bemitleidet werden. Lieber vermeidet sie Freundschaften. Bis sie in der Selbsthilfegruppe auf Augustus trifft. Gus ist intelligent, witzig, umwerfend schlagfertig und er geht offensiv mit seinem Schicksal um: Selbst in düsteren Momenten bringt er die Gruppe zum Lachen. Trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit - Hazel und Gus verlieben sich ineinander. Sie diskutieren Bücher, hören Musik, gucken Filme und erörtern die Ungerechtigkeit einer Evolution, die Mutationen wie sie zulässt. Als Hazel Gus anvertraut, dass ihr größter Wunsch ist, den Autor ihres absoluten Lieblingsbuches kennenzulernen, macht Gus ihren Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam. Vor ihrem unvermeidlichen Ende wissen sie, dass sich die Liebe unter allen Umständen lohnt, und dass sie das Leben bis zum letzten Tag feiern wollen.


Cover:
Mir gefallen beide Cover gut, sie sind schlicht gehalten. Sie spiegeln für mich zwar nicht wirklich die Geschichte wieder, passend finde ich sie trotzdem.


Autor/in:
John Green, 1977 geboren, erlangte bereits mit seinem Debüt Eine wie Alaska (2007) Kultstatus unter jugendlichen Lesern. Das Buch wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. war es gleich zweifach für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Auch seine Jugendromane Die erste Liebe - nach 19 vergeblichen Versuchen (2008) und Margos Spuren (2010), ebenfalls nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis und ausgezeichnet mit der Corine, fanden ein großes Echo beim Publikum und in der Presse. Der Autor wird inzwischen mit Pgilip Roth und John Updike verglichen. Das Schicksal ist ein mieser Verräter war in den USA schon vor dem Erscheinen ein Bestseller. Green signierte 150000 vorbestellte Bücher. Seitdem steht der Titel auf der Bestsellerliste der New York Times. Über eine Million Fans folgen John Green regelmäßig über den Kurznachrichtendienst Twitter oder verfolgen seinen Videoblog. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in Indianapolis.


Meine Meinung:
Auch wenn es schon etwas her ist, dass ich das Buch gelesen habe, sind die Gefühle und Gedanken, die das Buch in mir ausgelöst hat, immer noch da. Allerdings sind sie sehr schwer in Worte zu fassen, weswegen ich mich auch erst jetzt an die Rezension wage. Um meine Begeisterung nachvollziehen zu könne, muss man das Buch eigentlich selbst lesen.
Was im Klappentext versprochen wird, wird auch eingehalten: Das Buch ist kein 'normales' Krebsbuch, denn ich finde es sehr positiv. Natürlich wird die Krankheit sehr ernst genommen, aber das Buch ist nicht etwa von einer traurigen oder bedrückenden Atmosphäre gezeichnet, wie man es vielleicht vermutet hätte. Unumgänglich war es allerdings trotzdem, dass ich einige Tränen vergossen habe, aber man hatte selbst in diesen Momenten immer die guten Erlebnisse im Hinterkopf, die insgesamt die Oberhand hatten.
Die Figuren, die John Green geschaffen hat, sind wundervoll. Man schließt sie sofort ins Herz und möchte sie am Ende eigentlich gar nicht mehr gehen lassen. Obwohl sie unheilbar krank sind, haben sie ihren Mut nicht verloren und versuchen, mit sehr viel Humor, das Beste aus ihrer Situation zu machen, was ich sehr bewundernswert finde. Hazel hat eine sehr sarkastische Art, sodass sie mir sofort sympathisch war. Die Geschichte ist aus ihrer Sicht erzählt und bringt einem sehr nahe, was sie über die Krankheit denkt. Ihre Denkweise, vorallem auf Leben und Tod bezogen, wirkt sehr reif und erwachsen für ihr Alter. Sie versucht ein möglichst normales Leben zu führen, doch in Momenten der Schwäche hält sie sich für eine tickende Zeitbombe und hat Angst, alle zu verletzen, die ihr am Herzen liegen.
Mir gefällt auch die Liebesgeschichte zwischen Hazel und Gus sehr gut, da die beiden ,meiner Meinung nach, gut zusammen passen und sich ihre Beziehung langsam, still und heimlich entwickelt.
Auch wenn ich mir von Beginn an bewusst darüber war, dass es in dem Buch auch um das Sterben geht, gab es eine für mich sehr überraschende Wendung, die mich wirklich mitgenommen hat.

John Green erzählt mit Das Schicksal ist ein mieser Verräter eine wunderbar tiefgründige, aber auch emotionale Geschichte, die zwar ein trauriges Thema behandelt, diese Traurigkeit als Gefühl beim Lesen aber nicht zulässt, da die Charaktere versuchen, so weit es möglich ist ein normales Leben zu führen.
Ich kann das Buch wirklich jedem ans Herz legen: 10/10 Punkten!

Was mir noch besonders gefallen hat: John Green hat das Buch Esther Earl gewidmet. Esther hatte Schilddrüsenkrebs mit Metastasen in der Lunge - wie Hazel. Inspiriert von Esther, deren Name "Stern" bedeutet, haben die Earls zu Erinnerung eine gemeinnützige Organisation gegründet.


Das Schicksal ist ein mieser Verräter
John Green
284 Seiten
Carl Hanser Verlag
ISBN: 978-3-446-24009-4
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16,90€

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